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"Rasende Kinder in der größten Galerie des Südwestens: Debatte um Leerstand und Zwischennutzungen"

aus dem Tagesspiegel vom 14.03.2024
Autor: Boris Buchholz

 

"Liebe Nachbarinnen, liebe Nachbarn,

erst jetzt fällt auf, wie groß die Verkaufsfläche der Billigtextilkette „Primark“ im Schloss-Straßen-Center (SSC) am Walther-Schreiber-Platz war – der Laden steht seit letztem Sommer leer, er ist riesig und zieht sich über zwei Etagen. Im ersten Stock, in der vorderen Ecke – durch die Glasfront ist das Forum Steglitz und das Leben auf der Schloßstraße zu sehen -, wurde gestern Abend heftig diskutiert: über Leerstand von Gewerbeimmobilien und ihre Zwischennutzung durch Kunst und Kultur. Der Regionalinkubator Berlin Südwest hatte eingeladen, rund vierzig Interessierte waren an den Rand des Bezirks gekommen.

 

Ein passender Ort, der Ex-Primark-Laden wird seit einigen Monaten von der Initiative „Zeit ist knapp“ (ZIK) genutzt. Der Nutzungsvertrag laufe bis Anfang 2025, berichtet Marvin Yam, einer der ZIK-Gründer. Ihr Selbstverständnis sei es, Raum für Kulturschaffende zu schaffen – und das gelingt im Schloss-Straßen-Center augenscheinlich vortrefflich.

 

Während oben geredet wird, dringt immer wieder Musik und Applaus aus dem Erdgeschoss herauf: Dort wird Salsa getanzt. Und Kunstwerke werden angeschaut – hier ist die flächenmäßig wohl größte Galerie des Südwestens zu finden. Es wird gequatscht und getrunken, Roller gefahren – und Rollschuh sowieso. Alle zwei Wochen wird zum Rollschuh-Event und -Training geladen (absolut sehenswert: das Video von Rollers Inc.). An anderen Tagen finden Konzerte und Lesungen statt. „Hier wird demnächst auch eine Rollstuhldisko stattfinden“, sagt Marvin Yam.

 

Dass das Einkaufscenter jüngst Insolvenz angemeldet hat, stört das ZIK-Team erst einmal nicht. „Wir planen für ein Jahr, bis das mit der Insolvenz soweit ist, sind wir vielleicht schon wieder raus.“ Kommende Woche haben sie einen Termin mit dem Insolvenzverwalter, „am Telefon klang das ganz nett“. Gerne würden sie auch das Parkdeck oben auf dem Dach nutzen und dort Projekte initiieren, das sei ein Thema, das sie mit dem Insolvenzverwalter besprechen wollen.

 

Das Projekt sei seitens des Bezirksamts, und hier ist das Amt aus Tempelhof-Schöneberg gemeint (das SSC gehört nicht mehr zu Steglitz-Zehlendorf), freudig begrüßt und stark unterstützt worden. So manche Sondergenehmigung sei problemlos möglich gewesen, freut sich Marvin Yam. Andere Amts-Erfahrungen hat Eva Nieuweboer, sie ist die „Zwischennutzungsbeauftragte“ des Immobilienentwicklers Pandion AG, gemacht. In Friedrichshain-Kreuzberg habe sie jüngst ein halbes Jahr auf die Genehmigung des Umnutzungsantrags warten müssen – da war die Hälfte der Zeit für die Zwischennutzung schon herum. „Die Bearbeitungszeit für die Genehmigungen ist viel zu lang“, kritisiert sie. „Mit der Zwischennutzung sind wir bei all den Bauanträgen eben nicht die erste Priorität.“ Sie wünscht sich bei den Stadtplanungsämtern mehr Unterstützung für Zwischennutzungsideen.

 

In der Schloßstraße liege die Leerstandsquote bei 20 Prozent, sagt Stadtentwicklungsstadtrat Patrick Steinhoff (CDU) aus Steglitz-Zehlendorf. „Es geht darum, lebendige Einkaufsstraßen zu haben“, da gehöre die Kultur dazu. Er gibt zu, dass der Platz für Kultur an der Schloßstraße knapp sei. Doch trotz des Leerstands „gab es bei uns keine Anfragen zu Zwischennutzungen“.

 

Dabei würden ihm einige Kandidaten sofort einfallen – „das beste Beispiel ist der Bierpinsel“. Aber da müsste auch der Eigentümer seine Hausaufgaben machen und sich zum Beispiel um den Brandschutz kümmern; das könne nicht den Zwischennutzern überantwortet werden. Der Stadtrat bringt auch den Mäusebunker am Teltowkanal ins Spiel: Nicht die Innenräume, die kaum zugänglich seien, sondern den Außenbereich. „Wir sollten auch über Flächen sprechen, die zum Beispiel im Sommer draußen bespielt werden können“, regt er an. Er nehme aus der Veranstaltung mit, Orte für Zwischennutzungen zu finden. Er spricht von „Zwischenräumen“.

 

Dass es im Bezirk an Zwischennutzungen hapert, könnte auch an bestehenden Vorurteilen liegen. Bei den Kulturleuten würde er immer noch hören, „mit Immobilienhaien setzt man sich doch nicht zusammen, wir sind doch die Guten“, erzählt Marvin Yam. „Das ist natürlich Quatsch.“ Auch auf der Hausbesitzer-Seite gebe es Vorbehalte gegenüber Künstlern, ergänzt Eva Nieuweboer: „Das sind doch alles Chaoten, die machen alles kaputt und dann gehen sie nicht wieder – das ist genauso Quatsch.“

 

Eine Besucherin stellt die Frage, wie sich das ZIK-Projekt im Schloss-Straßen-Center finanziere. „Wir zahlen zwar keine Miete“, sagt Marvin Yam, „aber die Nebenkosten.“ Die hätte bei Leerstand sonst der Vermieter tragen müssen. Die Künstlerinnen und Künstler, die ihre Bilder und Plastiken im Erdgeschoss ausstellen, würden dafür nichts bezahlen. Sollte aber ein Werk verkauft werden, fließen 13 Prozent an das Projekt. Eine unzuverlässige und nicht kalkulierbare Einnahmequelle. „Besser als erwartet läuft unsere kleine Bar“, so der ZIK-Mann, „die Abende mit Tango, Salsa und Swing sind unsere umsatzstärksten Abende“. Während sich im Erdgeschoss der öffentliche Bereich befinde, sei das Obergeschoss auch für die Vermietung an Firmen für Events vorgesehen – zum Beispiel für Modeshows. „Darauf sind wir angewiesen.“ Aktuell überlege man, Atelierräume zu schaffen, „da sei es auch einfacher, Fördermittel zu bekommen“.

Dass es manches Mal Konflikte zwischen den unterschiedlichen Nutzerinnen und Nutzern gebe, erzählt Marvin Yam mit einem Zwinkern. Vieles hätten sie geplant, anderes entwickele sich von alleine, durch die Menschen in der Nachbarschaft. „Dass tagsüber so viele Kinder, auch so viele rollende Kinder, hier sein werden, haben wir nicht gedacht“, sagt er. Jüngst habe sich ein Kunstliebhaber beschwert, dass man beim Galerierundgang aufpassen muss, „nicht von einem kleinen Kind überfahren zu werden“. Aber gehöre nicht zur Kunst auch stets ein wenig Anarchie?, fragt Marvin Yam.

 

Die Zwischennutzung im SSC sei eine Win-Win-Win-Situation: Gut für die Kunstszene, gut für den Bezirk und die Nachbarschaft sowie gut für den Vermieter und die Läden im Center. Zum Beispiel seien Rollschuhe, so wird erzählt, im Spielzeugladen im Schloss-Straßen-Center seit Ende letzten Jahres stets ausverkauft."

 

Tagesspiegel Steglitz-Zehlendorf

„Überall werden die Budgets halbiert, geviertelt“: Diskussion zu Kultur in den Außenbezirken im Regiotalk Kultur vom 26.06.2023

 aus dem Tagesspiegel vom 29.06.2023

Autor: Boris Buchholz

 

„Überall werden die Budgets halbiert, geviertelt“: Diskussion zu Kultur in den Außenbezirken. „Letztes Jahr war ganz gut, aber dieses Jahr geht es ziemlich steil bergab“, sagt der freiberufliche Eventmanager und ehemalige Moderator beim Kinderfernsehen der DDR, Michael Ehrenteit. Er bringt es auf den Punkt: „Überall werden die Budgets halbiert, geviertelt – und die Künstlerinnen und Künstler wollen ein bisschen mehr, wegen der höheren Kosten.“ Doch wenn er ein Festival organisiert, dann kann er an Dixiklos und Security, beides ist teurer geworden, nicht sparen. An wem gespart werde, sei die Kunst.

Frank Schaal, er organisiert mit dem Regionalinkubator Berlin Südwest Netzwerke und Veranstaltungen, hatte am vergangenen Montagabend in das Open-Air-Theater der Shakespeare Company Berlin am Insulaner geladen. Das Thema der Veranstaltung: „Kultur als Wirtschaftsfaktor – Chancen und Herausforderungen für die Kulturbetriebe der Berliner Außenbezirke“. Es hatte kurz zuvor gewittert und gestürmt, etwa 30 Zuhörerinnen und Zuhörer hatten trotzdem den Weg ins Theater gefunden. „Wir haben eine rege Kulturszene außerhalb des S-Bahnrings“, sagt Frank Schaal. In den Rängen wird genickt, auf der Bühne auch. Doch dass es diese Szene gibt, die weitgehend ohne staatliche Mittel auskommen muss, scheint echte Magie zu sein.

 „Wir finanzieren uns aus eigenen Einnahmen, was an ein mittelgroßes Wunder grenzt“, sagt Katharina Kwaschik von der Steglitzer Shakespeare Company. Die Leiterin des Theaters Ost in Adlershof, Kathrin Schülein, kennt das Phänomen: „Auch wir wundern uns permanent, dass wir es schaffen, uns selbst zu finanzieren.“ Das funktioniere aber nur, weil sie weniger als ein Geringverdiener aus der Kasse nehme. Sie sei Theaterleiterin, Choreografin, Regisseurin, Reinigungskraft und Platzanweiserin in einem – für feste Angestellte reiche das Budget nicht. Die Situation der freien Theater sei hochdramatisch. „Mich erreichen täglich Nachrichten, dass Theater und Galerien schließen“, sagt sie. Das Theater Ost habe eine Auslastung von 40 bis 50 Prozent, „bei steigenden Kosten“. Sie wisse nicht, wie es weitergehen solle; sie hätte „ernsthaft über eine Schließung nachgedacht“. Ihr ist anzumerken, wie sehr sie der Gedanke schmerzt. Ihr Theater mit drei Bühnen und 500 Quadratmeter Außenfläche „ist ein Lebenswerk vieler fleißiger und sehr bescheidener Leute“.

 Nach der Pandemie im vergangenen Jahr seien viele Menschen ins Theater geströmt, sagt Stefan Plepp, der Co-Geschäftsführer der Shakespeare Company. „Wir waren sehr stolz und sehr froh.“ Doch dieses Jahr sei die Saison „nicht so gut gestartet“ – und die Open-Air-Bühne habe nur die Sommermonate, um Einnahmen zu generieren; Mitte September sei die Saison für die Steglitzer Theaterleute schon wieder vorbei. Er beklagt den stiefmütterlichen Umgang der Stadt mit seinen Kulturorten und Kunstschaffenden. Seit 1999 habe sein Haus insgesamt 15.000 Euro Förderung aus Berlin erhalten. „Wir werden von der Berliner Politik nicht anerkannt“, es sei bitter. Und auch die Berliner Presse sei davon abgekommen, über freie Theater zu berichten.

 Auch in der Musikbranche sei die Stimmung schlecht, weiß Michael Ehrenteit. „Gute Bands, sie sonst in Sommermonaten zehn bis 15 Auftritte hatten, haben jetzt nur noch zwei.“ Erst Corona, dann ein Nachholeffekt, jetzt werde gespart. Kultur als gesellschaftlicher Kitt falle zunehmend weg, der Zusammenhalt werde geringer. „Gestern erzählte mir eine Lehrerin, Bäume würden mehr CO₂ ausstoßen als Autos – jeder findet sein Youtube-Video“, kommentiert er.

 In der Stadt gebe es 8000 bildende Künstlerinnen und Künstler, spricht Horst Schäfer vom Projekt „Artprotect“ ins Mikrofon, „maximal zehn Prozent schaffen es, davon zu leben“. Um das zu ändern, gehen er und seine Mitstreiter neue Wege der Vermarktung: „Bei uns kann man Kunst mieten, kaufen, leasen, wir bringen die Ware nach Hause – ganz wie der Kunde es will.“ Zugleich sieht er eine Übersättigung des Marktes. „Wir werden mit Kunst zugeschissen“, meint er, jeden Tag gebe es in Berlin 1500 Kulturveranstaltungen.

 Neue Wege geht auch der Kunstverein Schlachtensee. „Wir gehen auf Menschen aus der Wirtschaft zu“, berichtet Manuel Schroeder, er ist einer der Gründer des Vereins. Am S-Bahnhof Schlachtensee kooperiert der Verein mit einem Modeladen. Das neue Ausstellungsprojekt startet am morgigen Freitag und wird mit der Galerie Kairos in der Karl-Hofer-Straße 39 durchgeführt. Er sieht keine große Wahl: „Wir wollen von der Kunst leben.“ Die Berliner Förderlandschaft sei zwar groß, „aber auch lobbyistisch verteilt“. Seit 2011 habe er als bildender Künstler „keinen einzigen Antrag bewilligt bekommen“. Da er noch ein Arbeitsstandbein in Krefeld habe, könne er zwischen Nordrhein-Westfalen und Berlin gut vergleichen. Im größten Bundesland gelängen 50 Prozent der Anträge: „Offensichtlich geht es in NRW eher um Inhalte und weniger um Marketing“, ist sein Urteil.

 Bei der Frage, wie Lösungen für die Kultur in den Außenbezirken aussehen könnten, hatten die Diskutierenden verschiedene Ideen. „Berlin gibt 600 Millionen Euro für die Kunst aus, davon gehen 95 Prozent an die Institutionen – dazu gehören wir nicht“, kritisiert Theatermann Stefan Plepp. Während Volksbühne oder Deutsches Theater pro Vorstellung und Platz mit 100 Euro gefördert würden, gingen die kleinen Häuser leer aus. „Warum verteilt man das Geld nicht danach, wie viele Zuschauer erreicht werden?“, fragt er. In einer guten Saison kämen in sein Theater bis zu 15.000 Gäste; er ist sicher, dass die Shakespeare Company von einer Förderung pro Zuschauer profitieren würde.

Anders argumentiert Manuel Schroeder. „Kunst muss generell gefördert werden, und zwar durch den Staat“, stellt er klar. Denn es müsse dem Künstler darum gehen, „Kunst zu schaffen und nicht das Bild zu verkaufen“. Sollte der Staat den freien Schaffensprozess durch das Merkmal Publikumserfolg beschneiden, „vertut man eine große Chance“.

 Kultur ins Grundgesetz, das ist die Lösung, die Kathrin Schülein vom Theater Ost anstrebt. Sie engagiert sich in der gleichnamigen Initiative und fordert, den Schutz von Kunst und Kultur als Grundrecht zu verankern. Zugleich müssen alle Menschen am kulturellen Leben teilhaben können. „Und die dritte Forderung lautet, ein gesetzliches Regelwerk zu schaffen für freiberufliche, solo-selbstständige Künstler, damit sie nicht mehr in unverschuldete Dienstausfälle geraten.“ Für sie seien Kunst und Kultur ein Bereich der Bildung, „doch das wird in unserer Gesellschaft leider nicht gesehen“.

 

Neben den Kulturschaffenden stand auch ein Politiker auf der Theaterbühne. Der grüne Bezirksverordnete und kulturpolitische Sprecher seiner Fraktion, Carsten Berger, verspricht sich einiges für die Künstlerinnen und Künstler, wenn die staatlichen Vergabekriterien und Förderinstrumente transparenter gestaltet werden würden. Das fange bei der dezentralen Kulturarbeit im Bezirk an und höre beim Hauptstadtkulturfonds auf. „Man muss auch Grundlagenforschung fördern“, sagt er, nicht nur das, was schon bekannt sei, aktuell und hipp erscheine oder bereits bewiesen habe, dass es publikumswirksam sei.

 Nicht wie den Radwegen. Ob denn die Anwesenden glauben würden, dass der neue Kultursenator Joe Chialo (CDU) der freien Szene helfen werde, fragt Gastgeber Frank Schaal. „Wir sind sehr gespannt, noch konnte er ja nicht viel zeigen“, antwortet Stefan Plepp. Und er fügt gewitzt hinzu: „Wir hoffen nur, dass es der Kultur nicht so ergeht wie den Radwegen.“

 

Tagesspiegel Steglitz-Zehlendorf

4. Regiotalk, Schwerpunkt "Mäusebunker"

Im Dezember hatte der Regionalinkubator Berlin SÜDWEST mit seinem 4. RegioTalk zum Rundgang um den Mäusebunker gerufen und über 60 Interessierte waren gekommen an diesem Nebeltag, der den grauen Bau gespenstisch in den Mittelpunkt rückte: Anwohner, BVV-Mitglieder, Architekten, Künstler, ehemalige Mitarbeiter des Tierlaboratoriums, die alle vom anwesenden Landeskonservator Dr. Rauhut und Charité-Bauleiter Brinkmann wissen wollten, wie es mit dem Mäusebunker weitergeht und viel Interessantes und erste Ideen für eine lebendige Zukunft des Baus erfuhren. Hatten einige auf die Begehung des Mäusebunkers gehofft, wurden diese Erwartungen enttäuscht. Aufgrund der Stilllegung sei ein Betreten nicht möglich, wurde erklärt. Im anschließenden Get-together hätte man sich gewünscht, dass dann wenigstens über Bildmaterial etwas mehr zum Innenraum erklärt würde. Und auch die Finanzierungs-Frage bleibt Thema für spätere Informationsveranstaltungen.

Ganzer Artikel unter:

Erster Regiotalk des RIK

Bericht in Gazette Zehlendorf, September 2022

Erfolgreicher Start mit erstem „RegioTalk Berlin Südwest“

Neues Veranstaltungs-Format des RIK stellt sich aktuellen Themen

 

„Gewerbe und Energie – Herausforderungen und Chancen in Zeiten des Wandels“ - unter keinem passenderen Titel hätte in diesen Krisentagen der erste RegioTalk des frisch an den Start gegangenen Regionalinkubator Berlin SÜDWEST (RIK) stattfinden können. Das Projekt RIK der Wirtschaftsförderung Steglitz-Zehlendorf versteht sich als „netzwerkorientierter Ideenbeschleuniger“ und arbeitet unter dem Motto „Zukunftsort Berlin SÜDWEST – nachhaltig und innovativ“.

 

In seiner ersten Veranstaltung am 13. September beeindruckte Projektleiter Prof. Dr. Frank Schaal mit Team und Partnern die über 50, überwiegen zum Unternehmerkreis zählenden Anwesenden: Manch drängendes Problem wurde angesprochen, manch bis dahin unbekannter Lösungsweg aufgezeigt und daraus viel Energie zum (Besser-)Machen geweckt. - Wie geschaffen für diesen „Tag des positiven Denkens“, der im Jahr 2003 von der US-amerikanischen Unternehmerin Jake Hellbach für den 13. September ins Leben gerufen worden war. Zusätzlich positives Ambiente mit Blick auf die freundlich über die Bezirks-Dächer strahlende Abendsonne lieferte die charmante Lokation des Goerzwerk Club im vierten Stock des Industriedenkmals reichlich. Dessen Türen hatte Hausherr Silvio Schobinger - Vorbild für erfolgreiches Netzwerken und energieeffizientes Handeln weit über den Bezirk hinaus - wieder einmal weit für ebenso interessante wie interessierte Gäste des ersten RegioTalk geöffnet.

 

Podium mit Pep

 

Hochkarätige Gäste auf dem Podium folgten der Begrüßung von Initiator und RIK-Projektleiter Prof. Schaal, der erklärte, mit dieser Veranstaltung in der Krise Hilfestellung leisten und Themen ansprechen zu wollen, die so manchem Gast des Abends unter den Nägeln brennen.

 

An der Seite des RIK dabei die Berlin Partner GmbH, deren Bezirkszuständiger Andreas Hereth den umfangreichen Service für Unternehmen vorstellte. Der beinhaltet Beratung zu Förderprogrammen ebenso wie Tipps für die Gründungsphase und Prozessoptimierung, aber auch die Beratung beim Verkauf eines Unternehmens. Dazu der klare Hinweis vom Fachmann, Förderanträge unbedingt VOR einer anstehenden Maßnahme bzw. vor dem Projektstart zu stellen, da den Anträgen nur im Voraus stattgegeben werden kann.

 

Näher auf die in erster Linie die Energetik betreffenden Fördermöglichkeiten gingen unter der Überschrift „Energiewende in Berlin für Ihr Unternehmen“ Robert Viebig und Dr. Diana Woelki ein und stellten die aktuellen Fördermöglichkeiten für Unternehmen vor: Zwar gebe es derzeit erweiterte Fördertöpfe für größere Vorhaben von Unternehmen zur CO2-Umrüstung, doch sei verständlicherweise der Run auf die Energie-Förderprogramme enorm. „Reden Sie mit uns“, ihr direktes Angebot an diesem Abend, das später beim Get-Together dann auch gerne angenommen wurde.

 

KEK zu gemeinsamen Klimaschutzzielen

 

Im Februar 2022 hat am Steinplatz 1 in Charlottenburg die Koordinierungsstelle für Energieeffizienz und Klimaschutz im Betrieb (KEK) - ihre Tätigkeit aufgenommen. Betrieben wird sie durch ein Konsortium von VDI/VDE + Innovation und Technik GmbH und ÖKOTEC Energiemanagement GmbH.

 

Berliner Unternehmen, die einen Beitrag zum Erreichen der Klimaschutzziele leisten und zugleich ihre Energiekosten senken möchten, erhalten dort niedrigschwellige Unterstützung und Beratung. Gerade für kleine und mittlere Betriebe ist die Planung und Umsetzung von Energieeffizienz- und Klimaschutzvorhaben eine große Herausforderung. Sie zu meistern, will die KEK individuelle, kostenfreie und neutrale sowie unbürokratische Unterstützung leisten und die Unternehmen bei ihren Schritten Richtung Energieeffizienz und Klimaschutz begleiten.

 

Dr.-Ing. Kirsten Kubin von der KEK stellte die junge Koordinierungsstelle beim ersten RegioTalk mit ihrem Vortrag „Klimaneutralität durch Energieeffizienz im Unternehmen“ vor. Dabei konzentrierte sie sich auf die Erklärung der drei Beratungsstufen, welche die KEK interessierten Betrieben je nach Stand der Dinge individuell angepasst bietet: Die Basisberatung zu allgemeinen Informationen und passenden Förderprogrammen, die schon detailreichere und individuell zugeschnittene KMU-Beratung sowie Austausch- und Vernetzungsangebote an Runden Tischen und in Klimaschutznetzwerken mit Fachexperten und Gleichgesinnten.

 

Eigene Veranstaltungen der KEK werden kostenfrei digital angeboten und sollen zur Mitarbeiter-Mobilisierung und Bewusstseinsbildung hin zu besserem Klimaschutz-Verständnis dienen. Angebote dazu unter www.https://berlin.de/energieeffiziente-unternehmen/service/

 

Die Krise als Chance

 

Nach so viel Information kamen in der anschließenden Diskussion auf der Club-Bühne unter der Moderation von Prof. Schaal und begleitet vom IHK-Bereichsleiter für Wirtschaft & Politik Simon Margraf die KEK-Referentin Dr. Kirsten Kubin, Goerzwerk-Eigentümer Silvio Schobinger sowie für den Klimaschutz hochmotivierte Unternehmer und Mieter im Goerzwerk zu Wort: Holger Stabernack von der Securenergy AG, Dr. Nicola Kleppmann von KT Elektronik und Dr. Rainer Hönig von der betteries AMPS GmbH brachten in einer hochspannenden Diskussion aus eigener Unternehmererfahrung die Problematik auf den Tisch, die eine rasche Energiewende in Deutschland immer wieder ausbremst: An erster Stelle stehe dabei die Bürokratie, die durch umständliche Verfahren ein flüssiges Handeln Richtung Energiewende unmöglich mache. Materielle Fußangeln kämen dazu sowie die unsichere und derzeit schleppende Versorgung mit ausschließlich in China und Korea gefertigten, aber für Deutschland wichtigen Energieträgern und Bauteilen.

 

Doch anstatt über diese Mängel und Hürden zu klagen, kam die Podiumsrunde tagesgerecht zu positivem Fazit und nahm es sportlich: Der Unternehmer müsse die derzeitige Krise als Chance sehen: „Machen statt Meckern“, laute die Devise, mit der dann zum beherzten Sprung von der Planung zur Realisierung angesetzt werden kann. Jeder könne aber auch bereits mit kleinen Schritten zur Erfüllung der aktuellen Herausforderungen beitragen. Wichtig sei dabei gemeinsamer Austausch und gemeinsames Handeln, die in aktivem Netzwerken ihre Grundlage haben.

 

Intensiv begann man damit im Anschluss des offiziellen Teils der Veranstaltung – und ließ diesen ebenso intensiven wie interessanten Abend bei guten Gesprächen, warmer Quiche und kalten Getränken harmonisch ausklingen.

 

„RegioTalk Berlin Südwest“ wird sich zukünftig in regelmäßigen Veranstaltungen diversen aktuellen Schwerpunktthemen widmen. Gäste sind herzlich willkommen.

 

Informationen, Termine und Anmeldung unter www.rik-berlin.de

 

Jacqueline Lorenz, GAZETTE Berlin

Der Senator für Wirtschaft, Energie und Betriebe, Stephan Schwarz, ging auf “Entdeckungstour” im Bezirk Steglitz-Zehlendorf

Der Senator für Wirtschaft, Energie und Betriebe Stephan Schwarz besuchte am Donnerstag, den 28.07.2022 auf Einladung der Bezirksbürgermeisterin Maren Schellenberg und dem Geschäftsführer von Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie Dr. Stefan Franzke, den Wirtschaftsstandort Steglitz-Zehlendorf.

Der Bezirk Steglitz-Zehlendorf steht für die Region Berlin Südwest. Er zeichnet sich ganz besonders durch seine innovative und nachhaltige Entwicklung in Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung ab und ist zunehmend ein beliebter Hot Spot in der Start-Up und Gründerszene.

Seit vielen Jahren hat der Bezirk das Format „Entdeckungstour“ entwickelt, welches sich als Instrument der bezirklichen Wirtschaftsförderung für ein Standortmarketing im Berliner Südwesten sehr bewährt hat. In Form einer rund vierstündigen Busrundfahrt entdecken seit 2007 Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft den Bezirk Steglitz-Zehlendorf.

 Die diesjährige Entdeckungstour erstreckte sich über drei Stopps und startete mit einer Begrüßung durch Bezirksbürgermeisterin Maren Schellenberg und Dr. Stefan Franzke. Anschließend folgte die Unterzeichnung des Wirtschaftssenators im „Goldenen Buch“ des Bezirks. Ganz im Sinne der Nachhaltigkeit startete dann die Entdeckungsrundfahrt mit einem Elektro-Bus. Der erste Besuch fand bei den Unternehmen GSP Sprachtechnologie GmbH sowie der Berlin Heart GmbH statt. Der zweite Stopp spielte sich anschließend bei der Profund Innovation – Freie Universität (Gründervilla) ab und begann mit einer Begrüßend durch den Präsidenten der Freien Universität Berlin Prof. Dr. Günter M. Ziegler und der Leiterin der Profund Innovation Aneta Bärwolf. Die drei dort ansässigen Start-Ups: Exazyme, Mio Health und NoVirall begeisterten anschließend durch Ihre Kurzpräsentationen. Auch Jörg Israel (Projektleiter FUBIC - WISTA Management GmbH) hielt eine sehr interessante Präsentation über das Projekt FUBIC und ermöglichte zudem einen kleinen Einblick in das Projekt FUHUB. Weiter ging es dann mit dem Bus zur Ronnebypromenade. Während der Fahrt hielt Steffen Reitzig (Projektmanager Grün Berlin) eine kurze Präsentation über das geplante Tourismus- und Besucherzentrum Glienicke. Zu guter Letzt wurde Wirtschaftssenator Stephan Schwarz von Norbert Fußwinkel (Leitung Fachbereich Grünflächen) in Empfang genommen, welcher über die geplanten touristischen Umbaumaßnahmen an der Ronnebypromenade berichtete.

 

Untermalt wurde die gesamte Tour durch den „Tour Guide“ und Leiter des Projektes „Regionalinkubator“ der Wirtschaftsförderung Steglitz-Zehlendorf Prof. Dr. Frank Schaal.

Insgesamt war die Entdeckungstour ein voller Erfolg und bot dem Wirtschafssenator einen vielseitigen und spannenden Einblick in Sachen Wirtschaft, Start-Ups und Tourismus im Bezirk Steglitz-Zehlendorf.

 

Zum Abschluss bedankte sich Michael Pawlik (Leiter der Wirtschaftsförderung Steglitz-Zehlendorf) beim Senator für die gute Zusammenarbeit mit allen Referaten aus seinem Bereich: Unternehmensservice, Zukunftsorte, Tourismus- und Förderreferat und freut sich auf weitere gemeinsame Projekte.

 

 

Neue Veranstaltungsreihe des Berlin.Südwest e. V. in der Englervilla gestartet

Passend zum Sommer hatte der Vorstand des Berlin.Südwest e. V. eine von viel Grün umgebene Lokation gewählt: In der Englervilla im Botanischen Garten – wo 2008 im neuen Glashaus die Gründungsveranstaltung des Vereins stattgefunden hatte – begrüßte er in Dahlem Unternehmer, Vereinsfreunde und Unterstützer aus Bezirksamt, BVV, Wissenschaft und Wirtschaft, um ihnen mit

diesem ersten „Dahlemer Salon“ gute Gespräche, Gastvortrag und Gastfreundschaft zu offerieren.

Das neue Format des „Dahlemer Salon“ löst den bis zum Jahr 2019 und zur Pandemie regelmäßig im

Hotel Steglitz International veranstalteten Wirtschaftsstammtisch ab. Der erste Vereinsvorsitzende, Thomas Herrmann, erklärt dazu: „Mit dem „Dahlemer Salon“ können wir wieder eine spannende Veranstaltung in Präsenz anbieten. Länger hat die Pandemie uns Zeit gegeben, über eine angemessene Nachfolge des Wirtschaftsstammtisch Berlin Südwest nachzudenken. Wir hoffen, dass unsere neue Reihe auf Interesse stößt.“ Es sei geplant, etwa dreimal jährlich in die umfangreich renovierte Englervilla einzuladen. Im Zentrum der Veranstaltung „Dahlemer Salon“ sollen dabei weiterhin die Gäste und ihr direkter Austausch stehen.

Eröffnet werden soll der Abend jeweils durch eine Keynote zu einem aktuellen wirtschaftlich

oder gesellschaftlich besonders relevanten lokalen Thema, das bei anschließendem „Brot und

Wein“ für den Rest des Abends genügend Gesprächsstoff liefert.

Text: Jaqueline Lorenz

Regionalinkubator (RIK) Berlin SÜDWEST geht ans NetzNeues Projekt der Wirtschaftsförderung im Gutshaus Steglitz gestartet

Erschienen in: Gazette Zehlendorf Juli 2022

 

Im Gutshaus Steglitz befindet sich das Projektbüro des RIK Berlin SÜDWEST. Optimales Klima, in dem der Standort Steglitz-Zehlendorf sich weiterentwickelt, und überregionale Positionierung des Zukunftsortes Berliner Südwesten hin zur besseren Vermarktung. – Das verspricht der Regionalinkubator (RIK) Berlin SÜDWEST, neues Projekt des Bezirks Steglitz-Zehlendorf, das in enger Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung Steglitz-Zehlendorf steht. Sein Name ist richtungsweisend und vereint in sich Regionalförderung – Innovation – Kooperation. Im Bezirk wird RIK Berlin SÜDWEST in den Bereichen Wirtschaft & Unternehmen, Wissenschaft & Forschung sowie Kultur & Tourismus einiges zum Laufen bringen und etliche Ideen netzwerkorientiert beschleunigen. Die Chancen stehen gut.

Zukunftsort Berlin SÜDWEST – nachhaltig, innovativ und ausbaufähig

 

Von der Liste der 11 Berliner Zukunftsorte ist Steglitz-Zehlendorf als Forschungs- und Wissenschaftsstandort nicht wegzudenken. Mit seinem großen Potential für Wirtschaft und Unternehmensgründungen bietet der Bezirk beste Voraussetzungen für Ausgründungen und Start-ups. Beim im Bau befindlichen FUBIC und in den vorhandenen Industriegebieten zwischen Beeskowdamm, Goerzallee und Stichkanal besteht viel Handlungsbedarf, aus ihnen zu machen, was in ihnen steckt, und laufende Prozesse zu beschleunigen. Auch touristisch ist noch viel Luft nach oben: Da gilt es Wannsee mit seinen Highlights „Haus der Wannseekonferenz“ und „Liebermann-Villa“ besser an den ÖPNV anzuschließen, die bestehenden Radrouten noch attraktiver und publiker zu machen und den geschichtsträchtigen Park Klein-Glienicke zu beleben. Ein fachkundiges Wörtchen mitzureden, weiß dabei Prof. Dr. Frank Schaal, neuer Netzwerkleiter des Projektbüros: „Wir im RIK Berlin SÜDWEST sehen uns als Katalysator, um Dinge auf den Weg zu bringen.“ Dass diese sich dann verselbstständigen und irgendwann auf eigenen Beinen stehen, ist das Ziel. Dabei setzt der promovierte Diplom-Geograph, der Tourismusgeografie an der Uni Trier studiert hat, auf weite Vernetzung, auf Kooperation mit Bezirksnachbarn und Nachbarregionen, auf zuverlässige Partner wie GrünBerlin und visitBerlin sowie auf ein Destinationsmanagement, das touristisches Potential durch intelligente Vermarktung und attraktive Angebote voll auszuschöpfen und zu erweitern vermag. Jahrelange Erfahrung und ein umfangreiches Netzwerk für seine so vielschichtige neue Aufgabe, bei dem der Tourismus ein Schwerpunktthema sein wird, bringt Wirtschaftsfachmann Prof. Dr. Schaal von seinen Führungstätigkeiten an der EBC Hochschule Berlin, dem Tourismusnetzwerk Brandenburg und seinen Praxisprojekten mit: Der gebürtige Eifeler war 14 Jahre verantwortlicher Destinationsmanager im Bitburger Land (Eifel), war selbstständig im Regionalmanagement tätig und bearbeitete Entwicklungskonzepte für Gemeinden. Seit 2010 lebt er in Berlin. Grundlagen in der Tourismusberatung erwarb Schaal als Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Europäischen Tourismusinstitut (ETI) in Trier. Gerade zieht der Naturfreund, der in seiner Freizeit mit viel Begeisterung, Fahrrad und Kamera die Seen, Flüsse und die Landschaft Berlin-Brandenburgs, aber auch besonders gern den Bezirk Steglitz-Zehlendorf erkundet, von Rüdersdorf nach Berlin-Schöneberg. In Rüdersdorf leitete er den Museumspark mit Kulturhaus und erstellte das Konzept für den Masterplan. „Meine neue Aufgabe hier im Bezirk ist eine tolle Sache für mich und entspricht ganz meinen Fähigkeiten“, freut sich der begeisterte Netzwerker, „innovative Konstrukte lassen sich mit den Menschen hier im Südwesten gut auf den Weg bringen.“ – So wie die Broschüre „Die schönsten Ausflugslokale des Berliner Südwestens“, die Prof. Schaal bereits vor fünf Jahren gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung und Partnern des Bezirks Steglitz-Zehlendorf erstellt hat. Daran erinnert sich auch gerne Michael Pawlik, Leiter der Wirtschaftsförderung des Bezirks, und betont: „Ich freue mich auf die gute Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Schaal.“

Reden, Entwickeln, Umsetzen

 

Dass er den persönlichen Kontakt trägen Videokonferenzen vorzieht, passt zu dem empathischen Tourismusmanager, der gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung zukünftig regelmäßige Eigenveranstaltungen des RIK Berlin SÜDWEST im charmanten Gutshaus Steglitz plant, um über Regionalgespräche den Berliner Südwesten als Zukunftsort auch überregional zu positionieren, das herausragende Innovationspotential weiter zu entwickeln und den Standort in allen Bereichen besser vermarkten zu können. Dazu setzt Prof. Schaal mit auf das Know-how seiner Netzwerkpartner und betont: „Meine Aufgabe hier im RIK Berlin SÜDWEST ist sehr heterogen. Ich will nicht nur für die Schwerpunktthemen, sondern auch für andere offen bleiben. Und weil ich nicht in allen Themen Spezialist sein kann, freue ich mich darauf, von anderen Gesprächspartnern noch zu lernen. Eine zentrale Aufgabe von RIK Berlin SÜDWEST ist die Kommunikation und Kooperation mit Partnern aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Verwaltung und Bürgern. Und so vernetzen wir interessante Persönlichkeiten, die neue Businesspartner kennenlernen wollen.“

 

So verfolgt der Regionalinkubator RIK Berlin SÜDWEST das nachhaltige Ziel, den Dialog und den Wissenstransfer zwischen Politik, Kultur, Wirtschaft, Verwaltung und Wissenschaft zu fördern. Nach dem Motto: Aktiv miteinander reden – Gemeinsam kreative Ideen erarbeiten – Tatkräftig umsetzen

 

Das neue Projekt RIK Berlin SÜDWEST baut auf die erfolgreiche Arbeit des Regionalmanagement Berlin SÜDWEST auf, das neun Jahre lang unter der Projektleitung von Dr. Reinhard Baumgarten (†) stand.

 

Es wird im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) mit Bundesmitteln und Mitteln des Landes Berlin, vertreten durch die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe gefördert und durch die Senatsverwaltung für Finanzen kofinanziert.

 

Weitere Informationen auf der neuen Website www.rik-berlin.de

 

Text: Jacqueline Lorenz

 

Projektbüro RIK Berlin SÜDWEST

 

Schloßstraße 48

Gutshaus Steglitz

12165 Berlin

 

Link: https://www.gazette-berlin.de/artikel/2154-regionalinkubator-rik-berlin-suedwest-geht-ans-netz.html

Unternehmernetworking im Goerzwerk

 Der Goerzallee e.V. hatte am 01. Juli 2022 zahlreiche Unternehmerinnen und Unternehmer in den Club Goerzwerk eingeladen. Der gesamte Vorstand war dabei. Mit von der Partie war auch der Projektleiter des Regionalinkubator Berlin SÜDWEST, Frank Schaal. Vorstandsvorsitzender Silvio Schobinger und sein Vertreter, Götz Bittner, begrüßten die Anwesenden, bevor es zu der ersten Speed-Networking-Runden kam. An Vierer-Tischen platziert, hatte jeder genau fünf Minuten Zeit, sich und sein Unternehmen zu präsentieren. Nachdem in einer weiteren Runde die Tischplatzierungen erneut durchgemischt worden waren, konnten bei Drinks und kleinen Snacks die ersten Kontakte in anregenden Gesprächen vertieft werden. Viele Teilnehmende bekundeten, dass sie an diesem Abend ihr Netzwerk um spannende Persönlichkeiten erweitert haben.

 

Start-Up kommt groß raus

Doppelt abgeräumt: RooWalk sichert sich mit einer innovativen Gehhilfe für Kinder den Publikumspreis und Hauptpreis Ideen für die Gesundheit von Morgen in den Topplatzierungen der dritten Phase des Businessplan-Wettbewerb Berlin-Brandenburg (BPW) Berlin, 05.07.2022.

 

Am 4. Juli fand die Abschlussprämierung des diesjährigen BPW statt. Aus den 102 eingereichten Konzepten der dritten Wettbewerbsphase sicherten sich Health Startups die ersten drei Plätze. Das Preisgeld von 20.000 Euro erhielt RooWalk Mobility für die nächste Generation einer elektrischen Gehhilfe für Kinder mit körperlichen Einschränkungen. Gastgeberin war die Investitionsbank Berlin, die ins Von Greifswald eingeladen hatte. Umgeben von Backstein und rauem Industriecharme kamen zur 3. Prämierung die Top 10 Teams der dritten Wettbewerbsphase sowie die Laudatoren, Schirmherren und zahlreiche Netzwerker:innen sowie Teilnehmer:innen des BPW zusammen. In den eineinhalb Stunden Preisverleihung wurde das Siegerteam mit 20.000 Euro Preisgeld ausgezeichnet, der Publikumspreis verliehen, das nachhaltigste Konzept gekürt und die Plakette der Ideenschmiede an die gründungsaktivste Hochschule in Berlin beziehungsweise Brandenburg vergeben. Dr. Hinrich Holm, Vorstandsvorsitzender der Investitionsbank Berlin, überreichte den Pokal gemeinsam mit dem Berliner Wirtschaftssenator Stephan Schwarz an das Siegerteam: „Der BPW 2022 war erneut ein toller Erfolg. Aber nicht nur das. Besonders spannend finde ich die Tendenz der Innovationen. Wir beobachten, dass immer mehr Gründer:innen den Menschen und seine Gesundheit in den Fokus ihrer Aktivitäten nehmen. So gingen die ersten drei Plätze des diesjährigen Wettbewerbs an Gründungen im Bereich der Gesundheitswirtschaft. Dies belegt nicht nur die innovative, sondern auch stetig zunehmende sozial-ökonomische Kompetenz der jungen Unternehmer:innen. Eine Entwicklung, die ich ausdrücklich begrüße.“ Stephan Schwarz zeigte sich ebenfalls begeistert von der Vielfalt der Gründungen in der Region und besonders von der hohen Quote der Gründerinnen: „Ich gratuliere den Gewinnerinnen und Gewinnern und danke allen, die sich am diesjährigen Businessplan-Wettbewerb Berlin-Brandenburg mit ihren Ideen beteiligt haben. Der Wettbewerb zeigt wiederholt, welche Innovationskraft die Hochschulen in unserer Region entfachen. Die jungen Gründerinnen und Gründer haben einen großen Anteil daran, dass Berlin heute die europäische Startup-Hauptstadt ist.

 

Aus ihren Ideen entstehen neue Produkte, Dienstleistungen und Verfahren, die unseren Wirtschafts- und Technologiestandort zukunftsfest machen und dazu beitragen, dass wir die vor uns liegenden großen Herausforderungen besser bewältigen können. Ich freue mich besonders, dass ein großer Teil der 266 eingereichten Geschäftskonzepte von Frauen entwickelt wurden. Die Gründerinnen aus dem diesjährigen Businessplan-Wettbewerb Berlin-Brandenburg senden damit ein starkes Signal in die Startup-Szene. Als Senat wollen wir diese Entwicklung gezielt weiter stärken und noch mehr Gründerinnen für unsere Stadt und Region gewinnen.“ Um die Gunst des Publikums pitchten am Prämierungsabend Bilateralstimulation.io, Mio Health und RooWalk. In zwei Minuten konnten sie die Gäste für sich gewinnen, die anschließend online abstimmten. Auch das Publikum war von der neuen Generation einer Gehhilfe für Kinder mit Zerebralparese überzeugt. Den Publikumspreis sicherte sich RooWalk Mobility. Hartmut Heilmann, Abteilungsleiter Wirtschaftsordnung, Gründungen, Außenwirtschaft im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Energie des Landes Brandenburg, überreichte den Pokal für den Publikumspreis: „Ich durfte ja in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal an der Prämierungsveranstaltung teilnehmen und bin begeistert von den Teams und ihren sehr guten, sehr qualifizierten Unternehmenskonzepten. Gerade in der Gesundheitswirtschaft tut sich enorm viel. Auch in diesem Bereich werden vermehrt digitale Lösungen entwickelt. Wenn zum Beispiel Menschen mit posttraumatischer Belastungsstörung jetzt ortsunabhängig und digital therapiert werden können oder ein individuelles Gesundheitsprogramm via App dabei hilft, bei einer Herzerkrankung einen gesunden Lebensstil zu führen, das ist schon toll. Außerdem freue ich mich sehr, dass in diesem Jahr wieder fast 1.300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer das vielfältige Angebot des BPW genutzt haben. Es war sicherlich nicht leicht für die Jury, eine Auswahl der Finalistinnen und Finalisten zu treffen.“ Neben der Hauptkategorie und dem Publikumspreis des BPW wird in der dritten Wettbewerbsphase zudem das nachhaltigste Konzept mit dem Sonderpreis Nachhaltigkeit ausgezeichnet. Der BPW-Nachhaltigkeitspreis ist mit 5.000 Euro dotiert. Die Jury entschied sich für Treu-Refill. Das Gründerinnen-Trio entwickelt und vertreibt eine nachhaltige Kosmetikmarke in Pulverform. Die erste Produktlinie umfasst ein Shampoo, einen Conditioner und ein Hand & Body Wash. Den Pokal des Sonderpreis Nachhaltigkeit überreichte der Stifter Prof. Dr. Klaus Fichter vom Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit.

 

40 Jahre Forschen mit Synchrotron-Licht in Berlin

Die Wissenschaft ist seit Jahrzehnten ein wichtiger Treiber für Innovation und Fortschritt in der Hauptstadtregion. Kreative, talentierte Menschen aus der ganzen Welt kommen zusammen und bringen neue Ideen voran, von denen wir als Gesellschaft profitieren. Viele Entdeckungen – von grundlegenden Erkenntnissen bis zum fertigen Produkt – beruhen auf der Forschung mit Synchrotron-Licht. Seit 40 Jahren haben Forscher*innen in Berlin Zugang zu diesem intensiven Licht. Dies beflügelt viele Wissenschaftsdisziplinen und ist ein Standortvorteil für Deutschland.

Im September 1982 ging in Berlin-Wilmersdorf der erste Elektronenspeicherring unter dem Namen BESSY (Berliner Elektronenspeicherring-Gesellschaft für Synchrotronstrahlung) offiziell in Betrieb. Um das begehrte Synchrotron-Licht zu erzeugen, werden Elektronen auf nahezu Lichtgeschwindigkeit im Kreis beschleunigt. Dabei geben sie das besondere Licht ab, mit denen Wissenschaftler*innen ihre Proben durchleuchten. Auf diesem Prinzip basiert auch die Nachfolge-Anlage BESSY II, die 1998 in Berlin-Adlershof ihren ersten Lichtstrahl erzeugte und vom Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB) betrieben wird. Heute verzeichnet die Anlage jährlich zirka 2700 Besuche von Gastforschenden aus der ganzen Welt. Im September 2023 feiert sie ihr 25-jähriges Bestehen.

 

ENERGIEFORSCHUNG IST DIE TREIBENDE KRAFT

Seit dem ersten Strahl haben sich die Forschungsmöglichkeiten mit Synchrotron-Licht deutlich erweitert. Heute spielen Experimente, in denen Materialien für eine energieeffiziente Energieversorgung erforscht werden, die wichtigste Rolle. Zum Beispiel entwickeln Forscher*innen an BESSY II Solarzellen oder Materialien für leistungsfähige Batterien. Im Fokus stehen auch neue Dünnschicht-Katalysatoren für die Erzeugung von grünem Wasserstoff, die mit dem Licht von BESSY II untersucht werden. Darüber hinaus eignen sich Materialien für energiesparende Informationstechnologien perfekt, um sie mit Synchrotron-Licht zu erforschen.

 

SYNCHROTRON-LICHT ZIEHT TALENTE AN UND IST QUELLE DER INSPIRATION

In den letzten 40 Jahren haben sich die gesellschaftlichen Herausforderungen stark geändert. Deshalb werden die Untersuchungsmöglichkeiten an BESSY II stets angepasst und erweitert. Dies erfolgt seit jeher in engem Schulterschuss mit den Partnern und Nutzer*innen aus der ganzen Welt. Das Synchrotron-Licht ist dabei eine Quelle der Inspiration und bringt Menschen ganz unterschiedlicher Disziplinen zusammen. 

„Interessante experimentelle Möglichkeiten ziehen kreative Talente an, beschleunigen Themen und Forschungscommunities. Dies können wir aktuell bei der Katalyseforschung beobachten. Das Synchrotron-Licht ist entscheidend, um industrierelevante Katalysatoren „made in Berlin“ für die grüne Wasserstoffwirtschaft zu entwickeln“, sagt der wissenschaftliche Geschäftsführer des HZB, Prof. Bernd Rech.

 

40 JAHRE BESCHLEUNIGER-KNOW-HOW IN BERLIN

Der Betrieb des BESSY II-Beschleunigers ist hochkomplex. Berlin und dem HZB ist es gelungen, seit Jahrzehnten die notwendigen technischen und wissenschaftlichen Expert*innen auszubilden und zu halten. Damit Deutschland und die Welt weiterhin vom Synchrotron-Licht über das nächste Jahrzehnt hinaus profitieren, arbeiten die Beschleuniger-Spezialisten des HZB zusammen mit Partnern intensiv am Konzept für eine Nachfolge-Quelle BESSY III.