Tourismus ist weltweit der größte internationale Wirtschaftssektor. Auch in Deutschland und speziell in Berlin hat die Branche eine sehr wichtige Bedeutung, nicht nur ökonomisch. Das neue Tourismusjahr 2024 steht vor etlichen Herausforderungen, die sich in zum Beispiel in einem veränderten Reiseverhalten, Inflation, höhere Mehrwertsteuer in der Speisenwirtschaft, massiver Fachkräftemangel, Betriebssterben im ländlichen Raum, Unsicherheiten durch politische Krisen oder Umwelt- und Klimathemen, Auswirkungen vom Anwenden Künstlicher Intelligenz und vielem mehr widerspiegeln. Auf der anderen Seite steigt die Nachfrage nach Reisen nach der Pandemie wieder deutlich an. Es stellt sich also die Frage, wie die Branche auf diese Rahmenbedingen reagieren wird.
Folglich sprechen auch viele Gründe dafür, darüber im RegioTALK des Regionalinkubators Berlin Südwest zu reden.
Ort: Gutshaus Steglitz, Rokokosaal, Schloßstraße 48, 12165 Berlin
Uhrzeit: 18.30 Uhr
Der RIK Berlin SÜDWEST versteht sich als "Netzwerkorientierter Ideenbeschleuniger“ und arbeitet unter dem Motto:
„Zukunftsort Berlin SÜDWEST
- nachhaltig und innovativ“.
Aspekte des RIK sind in Kooperation mit dem Bezirk Steglitz-Zehlendorf sowie weiteren Partnern u.a.
Zusätzlich stehen dabei auch generelle Themen wie Nachhaltigkeit, Energiewirtschaft und Digitalisierung im Fokus, die in allen Themenfeldern mitschwingen und die Arbeit des Regionalinkubators determinieren. Die zu bearbeitenden Aufgaben werden stets in enger Abstimmung mit der Wirtschaftsförderung Steglitz-Zehlendorf angegangen. Ein tragender Bestandteil der Arbeit besteht zudem im Aufbau von relevanten Netzwerken.
Der Regionalinkubator ist zentraler Ansprechpartner für den Zukunftsort Berlin SÜDWEST. Hier werden in Kooperation mit der Geschäftsstelle strategische Arbeiten übernommen.
Herzlich willkommen auf der Webseite des Regionalinkubators Berlin SÜDWEST (RIK), einem Projekt des Berliner Bezirks Steglitz-Zehlendorf. Das mehrjährige Projekt dient als Mittler und Katalysator für zukunftsorientierte Projekte im Berliner Südwesten.
Ziel des Regionalinkubators Berlin SÜDWEST (RIK) ist es, den Berliner Südwesten als Zukunftsort überregional zu positionieren, das herausragende Innovationspotential weiterzuentwickeln und den Standort besser zu vermarkten.
Das betrifft die Bereiche:
Bitte schreiben Sie uns eine E-Mail, dass Sie regelmäßig zu unseren Veranstaltungen einladen werden möchten. E-Mail an: regionalinkubator@ba-sz.berlin.de
Wussten Sie, dass ...
... in Steglitz-Zehlendorf etwa 308.000 Menschen leben (fast so viele wie in Mannheim oder Karlsruhe)?
... der Bezirk rund 10.256 Hektar groß ist?
... der Bezirk als der Bezirk mit der höchsten Wohnqualität innerhalb Berlins gilt?
... Steglitz-Zehlendorf mit der Schloßstraße über eine der Top-Einkaufsmeilen in Berlin verfügt?
... der Bezirk als besonders wissenschaftsfreundlich und unternehmernah gilt?
... der Stadtteil Dahlem gerne als das "deutsche Oxford" bezeichnet wird?
... das Strandbad Wannsee schon seit über einhundert Jahren geöffnet ist?
... im Stadtteil Lichterfelde 1881 die weltweit erste elektrische Straßenbahn in Betrieb genommen wurde?
... der Forst im Grunewald rund 3.000 Hektar groß ist?
... die Glienicker Brücke zwischen Potsdam und Berlin weltweit als "Agentenbrücke" bzw. "Bridge of Spies" bekannt ist?
... man den Bio-Bauernhof Domäne Dahlem per U-Bahn erreichen kann?
... der Bezirk jeden Monat ein "Denkmal des Monats" auszeichnet?
... der Bezirk auf eine Gesamt-Wasserfläche von 1.119 Hektar besitzt?
Dienstsitz des Regionalinkubators ist das Gutshaus Steglitz, eines der ältesten Gebäude des Bezirks
RegioTalk im Gutshaus Steglitz
Thema: Tourismusjahr 2024: Herausforderungen und Chancen in Zeiten des Wandels
Termin: 12. Dezember 2023
Details folgen
Zum Anhören des Podcasts bitte hier klicken: Amtsplausch 27
Nirgendwo sonst ist Berlin so schlau wie im Südwesten! In Dahlem hat Lise Meitner mit Otto Hahn die Kernspaltung erforscht, Ernst Ruska das Elektronenmikroskop erfunden, Rudi Dutschke den Weg durch die Instanzen angetreten. Der Botanischen Garten in Lichterfelde genießt ebenso Weltruf wie das von Karl Schmidt-Rottluff begründete Brücke-Museum am Rand des Grunewalds. Max Liebermanns Gemälde erleuchten seine Villa am Wannsee, das Museumsdorf Düppel macht das Mittelalter lebendig. Dieser einzigartigen Bildungslandschaft in Steglitz-Zehlendorf widmet sich der Regionalinkubator Berlin-Südwest in einer Broschüre, die ab sofort allen Interessierten frei zur Verfügung steht.
Unter dem Titel „Schlau werden im Südwesten“ lädt der Regionalinkubator Berliner*innen und Gäste aus aller Welt ein, auf Entdeckungsreise zu gehen. Allerlei Schätze aus Forschung, Wissenschaft, Kunst und Kultur wollen gehoben werden. Porträtiert werden nicht nur Leuchttürme von Weltruf wie die Freie Universität, die Max-Gesellschaft oder das Schloss Glienicke. Die Broschüre führt durch die so anregende wie abwechslungsreiche Kunstlandschaft: vom Haus am Waldsee über das Alliierten-Museum und die Kunsthalle Dahlem bis zum Deutschen Energie-Museum, das in einem stillgelegten Kraftwerk am Teltowkanal residiert. Auch die dunklen Seiten der Geschichte werden in Steglitz-Zehlendorf beleuchtet: im ehemaligen Pfarrhaus der Landgemeinde Dahlem, wo Martin Niemöller für die Bekennende Kirche predigte und dafür ins KZ verschleppt wurde. Oder im Haus der Wannseekonferenz, wo die Nazis in allen grausamen Details den Holocaust organisierten.
Die Broschüre „Schlau werden im Berliner Südwesten“ ist ab sofort über den Regionalinkubator Berlin-Südwest (RIK) erhältlich. Der RIK ist ein von der „Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) gefördertes Projekt und Teil der Wirtschaftsförderung des Bezirksamtes Steglitz-Zehlendorf.
von Sven Goldmann
Der Mix macht den Erfolg
Beim RegioTALK des Regionalinkubators Südwest wird
über das neue Zentrenkonzept für Steglitz-Zehlendorf diskutiert
Peter Helbig ist mit dem Zug angereist. Das klingt weniger spektakulär, als es in Wirklichkeit ist, denn in ganz Deutschland streiken gerade die Lokführer, und da zieht eine Reise mit dem ICE vom Nürnberger Hauptbahnhof nach Berlin Südkreuz ein gar nicht so kleines Abenteuer nach sich. Weil aber Peter Helbig sehnlichst er beim 16. RegioTALK des Regionalinkubators Südwest (RIK) erwartet wird, hat er sich auf den Notfahrplan verlassen und ist tatsächlich pünktlich im Gutshaus Steglitz angekommen. Knapp 100 Gäste drängen sich in freudiger Erwartung im Rokokosaal, und zu Ehren des fränkischen Gastes leuchtet der Kronleuchter an diesem schummrigen November Abend besonders hell.
Um kurz vor sieben bittet RIK-Chef Professor Frank Schaal den Mann des Abends auf die Bühne. Peter Helbig zaubert einen USB-Stick aus seiner Aktentasche hervor. Darauf gespeichert sind 42 Folien mit der Kernbotschaft eines 200 Seiten starken Gutachtens, auf das der Berliner Südwesten lange und gespannt darauf gewartet hat. Jetzt liegt es endlich vor: das neue Zentrenkonzept für den Einzelhandel im Bezirk Steglitz-Zehlendorf, erstellt von der Dr. Donato Acocella Stadt- und Regionalentwicklung GmbH, als deren Geschäftsführer Peter Helbig amtiert. Die Botschaft seines 45-minütigen Vortrags lässt sich so zusammenfassen: Der Berliner Südwesten ist immer noch gut aufgestellt, aber er steht vor großen Herausforderungen.
Ein Zentrenkonzept gibt den räumlichen Rahmen für Einzelhandelsansiedlungen vor. Es dient als Leitlinie zur Beurteilung von Standortfragen, zur Entwicklung von Standortangeboten, als Basis und Orientierung für die Aufstellung und Änderung von Bebauungsplänen. Das letzte Zentrenkonzept für Steglitz-Zehlendorf datiert von 2011, und seitdem hat sich die Welt schon ein wenig verändert. In diesem Sinne bietet Philip Haverkamp zur Einleitung einen kurzen Überblick über die aktuelle Situation. Der Geschäftsführer des Handelsverbandes Berlin-Brandenburg verweist auf gestiegene Lebensmittel- und Energiepreise, auf die Einbrüche in Folge von Corona und den russischen Angriffskrieg, und wer weiß schon, wie sich die angespannte Lage im Nahen Osten mittelfristig auf das Geschäftsklima auswirken wird. Krisen sind negativ für die Konsumstimmung, erst recht in Berlin, wo die Kaufkraft traditionell überschaubar ist. „Immerhin ist hier die Beschäftigung im Einzelhandel noch krisenfest“, sagt Phillip Haverkamp. „In Brandenburg schwächelt sie schon leicht.“
Peter Helbig listet in seinem Vortrag auf, dass es in Steglitz-Zehlendorf derzeit 1314 Einzelhändler gibt, sie gehen ihrem Geschäft auf einer Verkaufsfläche von 330 000 Quadratmetern nach und setzen dabei im Jahr knapp 1,9 Milliarden Euro um. Schwerpunkt des südwestlichen Einzelhandels ist nach wie vor das Hauptzentrum an der Schloßstraße, und genau dort türmt sich auch das statistisch größte Problem auf. 19 Prozent der Verkaufsfläche stehen leer. Betroffen sind vor allem kleinere Läden, so dass die Schloßstraße mit all ihren geschäftigen Nebenstraßen im Gesamtbild immer noch als pulsierende und prosperierende Einkaufsmeile daherkommt.
Auf dass sich daran in Zukunft nichts zum Schlechteren wendet, regt Peter Helbigs Gutachten allerlei Maßnahmen an. In der Quintessenz geht es vor allem darum, das Einkaufen verstärkt zu einem Erlebnis über das Geldausgeben hinaus zu machen. Zentren müssten sich als überdachte öffentliche Räume im gehobenen Segment verstehen. Darüber hinaus sollten angrenzende Grünflächen, Stellplätze für Fahrräder und verkehrsberuhigende Maßnahme das Wohlbefinden der zahlenden Kundschaft steigern.
Die Botschaft kommt an. In der abschließenden und von RIK-Chef Professor Frank Schaal moderierten Runde verspricht Patrick Steinhoff, Stadtrat für Stadtentwicklung, den Einfluss des Bezirksamtes geltend zu machen: „Die Steglitzer und Zehlendorfer sollen attraktive Zentren vorfinden. Daran werden wir arbeiten.“ Michael Pawlik, im Bezirk für die Wirtschaftsförderung zuständig, hofft auf ein Mehr an Vielseitigkeit und verweist dabei auf die Idee der Betreiber des Schloss-Straßen-Centers, der nach dem Auszug eines Textildiscounters die Räumlichkeiten für eine kulturelle Zwischennutzung freigab. In diesem Sinne betont Phillip Haverkamp die Wichtigkeit eines Funktionsmixes, auf den sich die Zentren einstellen sollten: Einkaufen bleibe der Anker, aber ein Bummel müsse auch zum nachhaltigen Erlebnis in Sachen Dienstleitungen, Gastronomie oder Kultur werden.
Einkaufen ist kein Selbstläufer mehr, in Berlin genauso wenig wie in Nürnberg, wo der Konzeptentwickler Peter Helbig vor ein paar Stunden in den Zug gestiegen ist. Die Altstadt der fränkischen Kapitale ist die älteste und größte Fußgängerzone Europas, ein Dreieck aus Mode, Lifestyle und Luxus. Aber Online-Shops, hohe Mieten und explodierende Energiekosten haben Spuren hinterlassen. Heute, erzählt Peter Hebig, gibt es in der Nürnberger Altstadt noch ganze vier Schuhgeschäfte.
Der Regionalinkubator (RIK) Berlin SÜDWEST wird im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) mit Bundesmitteln und Mitteln des Landes Berlin, vertreten durch die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe gefördert und durch die Senatsverwaltung für Finanzen kofinanziert.
Der Regionalinkubator (RIK) Berlin SÜDWEST wird im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) mit Bundesmitteln und Mitteln des Landes Berlin, vertreten durch die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe gefördert und durch die Senatsverwaltung für Finanzen kofinanziert.
Regionalinkubator Berlin SÜDWEST - Schloßstraße 48 - 12165 Berlin