Grundlagenschulung Faire Beschaffung Berlin am 10.05.2023

In der Grundlagenschulung „Faire Beschaffung in Berlin – von der Theorie in die Praxis“ am 10. Mai 2023 von 9 bis 16 Uhr erwarten Sie praxisnahe Informationen zu den Grundlagen der sozial verantwortlichen Beschaffung, zur Nachweisführung mit Gütezeichen und weiteren Nachweismöglichkeiten, zu den rechtlichen Möglichkeiten sowie zu Angeboten der Rechtsberatung und praktischen Hilfsmitteln.

 

Inhalte der Schulung

 

  • Grundlagen der fairen Beschaffung
  • Vergaberechtliche Regelungen in Berlin, Inhalte des BerlAVG sowie der VwVBU
  • Bestandsaufnahme und Praxisbeispiele: Beschaffung sensibler Produkte (Arbeitsbekleidung und Textilien, Lebensmittel und Catering, IKT-Produkte)
  • Rechtssichere Umsetzung fairer Kriterien im Vergabeverfahren
  • Nachweisführung mit Gütezeichen und weiteren Nachweismöglichkeiten
  • Tipps und Hilfestellungen für kleinteilige Vergaben und Direktaufträge

 Weitere Infos und Anmeldung unter:

https://skew.engagement-global.de/veranstaltung-detail-nicht-oeffentlich/grundlagenschulung-faire-beschaffung-berlin-am-10-05-2023-7421.html

 

Fair Trade Bezirk

Steglitz-Zehlendorf wieder als „Fairtrade-Bezirk“ ausgezeichnet

 

Steglitz-Zehlendorf darf sich weiterhin „Fairtrade-Bezirk“ nennen. Die Auszeichnung wurde erstmals im Jahr 2018 durch den Fairtrade Deutschland e.V. verliehen und Ende 2022 zum zweiten Mal bestätigt. Für die kommenden zwei Jahre plant der Bezirk weitere Maßnahmen, um den Fairen Handel in seinem Einflussbereich zu unterstützen.

 

Bezirksbürgermeisterin Maren Schellenberg freut sich über die Verlängerung des Titels: „Die Bestätigung der Auszeichnung ist ein schönes Zeugnis für die nachhaltige Verankerung des Fairen Handels in Steglitz-Zehlendorf. Lokale Akteure aus Politik, Zivilgesellschaft und Wirtschaft arbeiten hier eng für das gemeinsame Ziel zusammen. Ich bin stolz, dass Steglitz-Zehlendorf dem internationalen Netzwerk der Fairtrade-Towns angehört. Wir setzen uns weiterhin mit viel Elan dafür ein, den Fairen Handel auf lokaler Ebene zu fördern.“

 

 Bezirksbürgermeisterin Maren Schellenberg und Volkmar Lübke (links) und Prof. Dr. Frank Schaal (rechts)

 Bilder: Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf

Der Bezirk Steglitz-Zehlendorf erfüllt weiterhin die fünf Kriterien, die alle zwei Jahre zum Erhalt des Titels belegt werden müssen. Dazu gehören das Engagement der Bezirksverordnetenversammlung, die Arbeit einer koordinierenden Steuerungsgruppe, das Angebot fair gehandelter Produkte in Geschäften und gastronomischen Betrieben, eine Anzahl von Kirchengemeinden, Schulen und Vereine, die in ihrem Arbeitsbereich den Fairen Handel fördern sowie lokale Medien, die darüber berichten.

Die Fairtrade-Towns Kampagne bietet dem Bezirk Steglitz-Zehlendorf auch konkrete Handlungsoptionen zur Umsetzung der nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nation (Sustainable Development Goals - SDGs), die 2015 verabschiedet wurden.

Volkmar Lübke weist als Sprecher der Steuerungsgruppe darauf hin, dass die Arbeit der letzten zwei Jahre natürlich häufig durch Corona-bedingte Beschränkungen gebremst wurde: „Nun hoffen wir aber wieder auf ein breiteres Spektrum an Aktionsmöglichkeiten. Auch ein partieller personeller Wechsel in der Steuerungsgruppe kann dazu beitragen, dass wir uns in den kommenden zwei Jahren mit neuen Initiativen an die Arbeit machen werden. Dazu sind auch weitere interessierte Personen und Organisationen herzlich eingeladen.“

 

Steglitz-Zehlendorf ist Teil des internationalen Netzwerks von Fairtrade-Towns.  In Deutschland tragen bereits über 800 Kommunen diesen Titel. Weitere Informationen zur Fairtrade-Towns Kampagne finden Sie unter www.fairtrade-towns.de

 
Kontakt
Steuerungskreis Fair Trade Bezirk Steglitz-Zehlendorf

Verantwortlicher Ansprechpartner: Prof. Dr. Frank Schaal (schaal@rik-berlin.de)

 

Diese fünf Kriterien müssen erfüllt sein:

1. Bei allen öffentlichen Sitzungen sowie im Büro der Bürgermeisterin werden mindestens zwei fair gehandelte Getränke ausgeschenkt.

2. Eine lokale Steuerungsgruppe koordiniert die lokalen Aktivitäten zur Förderung des fairen Handels. In ihr wirken Menschen aus den Bereichen Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft mit.

3. In mindestens 40 lokalen Einzelhandelsgeschäften und mindestens 20 Gastronomiebetrieben werden zwei oder mehr Produkte aus fairem Handel angeboten.

4. Produkte aus fairem Handel werden auch in öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, Vereinen und Kirchen verwendet. Außerdem werden Bildungsaktivitäten zum Thema fairer Handel durchgeführt.

5. Die örtlichen Medien berichten mehrmals im Jahr über die kommunalen Veranstaltungen zum fairen Handel.

 

Worum geht es beim fairen Handel?

In vielen Ländern leben Menschen in Armut, obwohl sie hart arbeiten. Sie bekommen für ihre Produkte zu wenig Geld, um davon ein menschenwürdiges Leben führen zu können. Häufig herrschen unsichere und gefährliche Arbeitsbedingungen. Der Faire Handel setzt sich für eine Verbesserung der wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Situation von kleinbäuerlichen Familien und Farmarbeiter/innen im globalen Süden ein.

Die Fair-Handels-Bewegung teilt die Vision einer Welt, in der Gerechtigkeit und nachhaltige Entwicklung den Kern der Handelsstrukturen und -praktiken bilden, so dass alle Beteiligten durch ihre Arbeit einen angemessenen und würdigen Lebensstandard halten und ihr volles menschliches Potenzial entfalten können. Hierzu kann jede Verbraucherin und jeder Verbraucher einen eigenen Beitrag leisten, der Menschen Lebenschancen eröffnet und Fluchtursachen bekämpfen hilft.

 

Fairer Handel zeigt Wirkung: Mit dem Kauf fair gehandelter Produkte kann man „Politik mit dem Einkaufskorb“ betreiben. Es gibt inzwischen über 1.400 Fairtrade-Produzentenorganisationen in 73 Ländern. Die Fairtrade-Bauernfamilien und Beschäftigten auf Plantagen sind in den Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas zu Hause. Insgesamt erhalten sie inzwischen erhebliche Fairtrade-Prämiengelder. Daraus werden Investitionen für die Gemeinschaft getätigt, die demokratisch beschlossen werden.

 Der Verkauf fair gehandelter Produkte in Deutschland wächst erfreulich. Beim Kaffee beträgt der Marktanteil inzwischen knapp 4 %, beim Kakao 6 %. Damit ist jedoch auch gesagt, dass er immer noch die Ausnahme, leider noch nicht die Regel ist. Ziel ist es, die Prinzipien des fairen Handels flächendeckend umzusetzen, unfaire Handelspraktiken zu beseitigen und Menschenrechte entlang der Lieferketten durchzusetzen.

Weitere Infos hier: Fair Trade in Steglitz-Zehlendorf